Islands einsame Westfjorde

Die Vestfirðir – die Westfjorde – Durch ein schmales Landstück mit der Hauptinsel verbunden, bilden sie einen ganz eigenen Landschaftsraum. Wie die Finger einer Hand ragen die Westfjorde in den Nordatlantik. Die zu großen Teilen menschenleere Landschaft wird geprägt von gewaltigen Fjorden, die von hohen Basaltbergen umrahmt sind. Eine Landschaft, die es nirgends in Europa gibt.

Snæfellsnes Halbinsel

Die Halbinsel Snæfellsnes wird auch Miniatur-Island genannt. Man kann auf einem recht kleinen Stück Land schon sehr viel der landschaftlichen Vielfalt Islands erleben. Bei unserer Ankunft regnet es immer wieder und die Sicht ändert sich nach jedem Kilometer.

Der majestätische Gletscher Snæfellsjökull präsentiert sich uns leider nicht in seiner ganzen Größe. Dort oben soll der Eingang zum Mittelpunkt der Erde sein, wie Jules Verne schrieb.

Die Basaltküste bei Búðir. Am Strand zwischen Arnarstapi und Hellnar bieten sich wunderbare Ausblicke auf das Meer und die Küste. Obwohl es auf unserer Wanderung geregnet hat, war das vielleicht gerade der Reiz dieser Tour.

Auf der Nordseite der Halbinsel am Grundarfjörður Fjord  bewundern wir den imposanten 463 Meter hohen Kirkjufell. Wir übernachten in Stykkishólmur, der größten Stadt auf der Halbinsel. Von weitem sieht man schon die neue Kirche aus Beton, entworfen von Jón Haraldsson (1930–1989). Am kleinen Hafen, von dem wir am nächsten Morgen mit der Fähre über den Breiðafjörður Fjords starten, laufen wir Stufen hinauf auf die Basaltinsel Súgandisey. Oben vom Leuchtturm aus hat man einen schönen Blick auf das Meer mit der Schärenwelt.

Vestfirðir – die Westfjorde

Mit der Fähre Baldur überqueren wir, mit kurzer Pause auf der Insel Flatey, den Breiðafjörður. Eine steile Schotterpiste führt uns an einen durch Muschelsand aufgeschwemmten Strand im Osten der Steilküste von Látrabjarg.
In der richtigen Beleuchtung macht der rund 10 Kilometer lange Rauðisandur (dt. Roter Sand) seinem Namen alle Ehre.

Látrabjarg
Die 400 Meter hohen Klippen von Látrabjarg mit ihren berühmten Vogelkolonien liegen am westlichsten Punkt Europas. In den bis zu 450 m hohen Klippen gibt es große Seevogel-Kolonien, die vor allem von Papageitauchern, Lummen und Tordalken bevölkert werden.

Dynjandi
Dynjandi, zu deutsch „der Dröhnende, Tobende“, ein wirklich beeindruckenden Wasserfall im Herzen der Westfjorde. Er ist 100 m hoch und breit gefächert. Es stürzen hier 2 bis 8 m³/s Wasser in die Tiefe. Gleich unterhalb des großen Fjallfoss folgen noch fünf kleinere Wasserfälle. (Bæjarfoss, Hundafoss, Hrísvaðsfoss, Göngumannafoss, Strompgljúfrafoss, Hæstahjallafoss)

Ísafjörður

Ísafjörður, der größte Ort der Westfjorde, ist umgeben von hohen Bergketten. Die Fahrt führt über eine lange, kurvenreiche Strecke und durch einen Tunnel. Von Isafjördur fahren wir in das 15 km entfernte Bolungarvík. Der Ort liegt geschützt an der kleinen, gleichnamigen Bucht Bolungarvík am grössten Fjord der Region, dem Isafjardardjup.Wir fahren zum Museum Osvör, das leider schon geschlossen ist.


Hornstrandir
Ein Highlight der Westfjorde ist das Naturschutzgebiet Hornstrandir, das Paradies der Polarfüchse und das Reich des einzigen noch wachsenden Gletschers auf Island – des Drangajökull. Auf der Halbinsel Hornstrandir selbst gibt es keinerlei Infrastruktur. Mit etwas Glück sieht man Seehunde, die sich bei Sonne in den Buchten aalen.

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